Die Höhle des gelben Hundes

Das Drama „Die Höhle des gelben Hundes“ nimmt den Zuschauer mit in die Steppen der Mongolai, wo Nansal und ihre Familie leben. Die Schafszucht ist ihre Ernährungsgrundlage. Eines Tages findet das Mädchen einen kleinen Hund. Sie nimmt ihn mit nach Hause. Doch ihr Vater ist nicht begeistert den Hund bei ihnen aufzunehmen. Denn in der Nähe befinden sich Wölfe, die bereits zwei Schafe gerissen haben. Durch Zochor, wie Nansal den Vierbeiner liebevoll nennt, könnten sie seine Fährte aufnehmen und den ganzen Tierbestand auslöschen.

Dauer: 93 Min.
Jahr:
Regie: Byambasuren Davaa
Produzenten: Stephan Schesch
Hauptdarsteller: Nansal Batchuluun, Babbayar Batchuluun, Batchuluun Urjindorj
Nebendarsteller: Buyandulam Daramdadi, Nansalmaa Batchuluun
Genre: Drama
Studio: X Verleih
Sprachen: Deutsch

Und anstatt den Hund wieder auszusetzen, wie es Nansals Vater verlangt, wird er ihr treuer Begleiter. Und durch ihn werden Nansals Sommerferien ein aufregendes Abenteuer in der Weite der Mongolei.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Nach ihrem Oscar nominierten Film „Die Geschichte vom weinenden Kamel“ aus dem Jahr 2003, drehte die Regisseurin Byambasuren Davaa im Anschluss den dokumentarischen Spielfilm „Die Höhle des gelben Hundes“ (Original-Titel: „The Cave of The Yellow Dog“). Er konnte zwar nicht an den Welterfolg des Vorgängers anknüpfen, wurde jedoch mehrfach ausgezeichnet, unter anderen mit dem „SIGNIS Preis“ auf den San Sebastian International Film Festival oder dem „Publikumspreis“ des Munich Film Festivals. Das Drehbuch dazu schrieb Davaa in Eigenregie.

Die Produktionsleitung übernahm der deutsche Autor und Regisseur Stephan Schesch, bekannt durch seine Animationsfilme, wie „Max & Moritz“, „Das Gespenst von Canterville“ und vielen anderen mehr. Verantwortlicher Chefkameramann war Daniel Schönauer. Den Soundtrack schrieb wie bereits bei der Verfilmung „Die Geschichte vom weinenden Kamel“, der Komponist Dagvan Ganpurev, der Gründer der Formation „BOERTE“.

In den Hauptrollen zu sehen sind Nansal Batchuluun, als Tochter, Urjindoriyn Batchuluun, in der Rolle des Vaters und Daramdadi Buyandulamyn als Mutter. Premiere feierte „Die Höhle des gelben Hundes“ am 12. Mai 2005 auf den Filmfestspielen von Cannes. Über die deutschen Filmleinwände lief er ab dem 28. Juli 2005. Die Produktionskosten beliefen sich auf 600.000 €. Die Laufzeit beträgt 93 Minuten.

Handlung & Story vom Film „Die Höhle des gelben Hundes“

Die kleine Nansal kehrt in den Sommerferien zu ihrer Familie in die mongolische Steppe zurück. Die fünf-köpfige Familie wohnt in einer Jurte und lebt von ihrem Vieh, hauptsächlich Schafe, Ziegen und ein paar Rinder. Nasals Vater macht sich Sorgen, wie die Familie überleben soll, denn zum wiederholten Male haben Wölfe die Tierherde angegriffen und Schafe gerissen.

Eines Tages, als Nansal Schafsdünger sammelt, kommt sie an einer Höhle vorbei, in der sie einen schwarz-weiß gefleckten Hund findet. Sie nimmt ihn mit nach Hause und gibt ihm den Namen „Zochor“. Ihr Vater ist nicht gerade begeistert, weiß er doch, dass sich in der Nähe der Höhle Wölfe befinden. Sie könnten der Spur von Zochor folgen und ihr Vieh töten.

Der Vater macht sich mit seinem Motorrad auf den Weg in die Stadt, um die Pelze der von den Wölfen getöteten Schafe zu verkaufen. Er gibt seiner Frau die Anweisung, den Hund vor seiner Rückkehr auf irgendeine Art und Weise los zu werden. Doch dazu bleibt der Mutter keine Zeit. Denn Nasal, die mit den Schafen grasen geht, verliert sich in Tagträumereien und die Herde kehrt ohne sie zur Familienbehausung zurück. Als die Mutter entsetzt bemerkt, dass ihre älteste Tochter nicht zurückgekehrt ist, macht sie sich auf die Suche nach ihr.

In der Zwischenzeit findet Nansal Zuflucht bei einer Nomadin. Die ältere Frau gibt ihr Essen und Unterschlupf, während ein Sturm über die Steppe fegt. Und sie hört von dieser Frau, die Geschichte von der Höhle des gelben Hundes. Ein Mann hält den Hund in der Höhle gefangen. Denn seine Tochter ist krank und er gibt dem Hund die Schuld daran.

Kurze Zeit später findet die Mutter Nansal und bringt sie nach Hause. Und als der Vater zurückkehrt, befindet sich Zochor immer noch bei der Familie. Er ist zwar verärgert, gibt jedoch seiner Frau und den Kindern Geschenke, die er aus der Stadt mitgebracht hat. Zochor will der Vater nun an Jäger zu verkaufen. Doch er hat nicht mit dem starken Durchsetzungsvermögen von Nansal gerechnet. Sie will Zochor behalten und erklärt den Männern, den Hund in einer Höhle gefunden zu haben, er gehöre ihr und das Geschäft platzt.

Die Zeit ist gekommen, um mit der Familie weiter zu ziehen. Sie packen die Jurte und all ihre Sachen auf ihre Karren, die von Rindern gezogen werden. Als alle drei Kinder auf den Wägen sind, wird Nansal damit beauftragt, auf ihren Bruder aufzupassen. Doch sie sieht bei der Abfahrt Zochor, der an einem Stab angebunden ist und ihnen nicht folgen kann. Dadurch wird durch den Vierbeiner abgelenkt und passt nicht auf ihren Bruder auf, der aus dem Wagen steigt.

Die Familie ist bereits eine weite Strecke gefahren, als sie bemerkt, dass ihr Sohn fehlt. Der Vater reitet sofort zurück, um sein Kind zu suchen. Währenddessen spaziert das Kleinkind auf unbeholfenen Beinen auf eine Geierherde in der Nähe eines Baches zu. Zochor beobachtet, wie er sich immer weiter von ihm entfernt. Als er jedoch sieht, dass der Junge den Vögeln immer näherkommt, reißt er sich los, um die Herde zu verscheuchen.

Nansals Vater beobachtet dies und als Dankbarkeit dafür, dass er seinen Sohn vor Schaden bewahrt hat, nimmt er ihn in die Familie auf. Nun fährt die Familie, einschließlich Zochor an der Landstraße entlang und an ihnen vorbei ein Lastwagen, der Werbung für die bevorstehenden Wahlen macht.

Fazit & Kritiken zum Film „Die Höhle des gelben Hundes“

Inspiriert von den Geschichten ihrer eigenen Großmutter und der liebevollen Erzählung von Gantuya Lhagva, über einen Hund, der dem Sohn einer mongolischen Nomadenfamilie das Leben rettete, entschloss sich Byambasuren Davaa zu dem Dreh „Die Höhle des gelben Hundes„.

Zum einen zeigt sie mit faszinierenden Bildern auf der dokumentarischen Ebene, den Alltag einer typischen mongolischen Nomadenfamilie. Zum anderen gibt sie dem Zuschauer Einblick in die mystische und spirituelle Welt der Mongolen, was auch Peter Bronson mit seinem Film „Khadak“, dem Publikum nahebrachte.

Denn in diesem Teil der Welt sind Menschen intensiv mit der Natur verbunden und der Glaube an Wiedergeburt ist ein Grundprinzip des Buddhismus.

In diesem Film entführt uns Byambasuren mit sensiblen Bildern und einer wunderschönen musikalischen Untermalung in die Welt einer fremden Kultur, ohne die Realität aus den Augen zu lassen. Denn auch hier hält das moderne Leben seinen Einzug, was beispielsweise der Truck am Ende des Filmes vermitteln soll und bedroht die Ausnahmewelt der Nomaden.

„Die Höhle des gelben Hundes“ ist eine anrührende und authentische Geschichte, die in eine fremde Welt voller Spiritualität eintaucht und den Alltag einer mongolischen Familie liebevoll zeigt.

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